
Auf einen Blick:
Key Takeaways: Das Wichtigste auf einen Blick
- Vielfältige Studienwege: Sowohl allgemeine Wirtschaftsstudiengänge als auch spezialisierte Steuer-Programme führen zum Ziel
- Flexible Studienformen: Ob dual, Fernstudium oder klassische Präsenz – verschiedene Studienformen bieten maximale Flexibilität und ermöglichen die Kombination von Praxis und Theorie.
- Zeitvorteil durch Studium: Mit einem anerkannten Studienabschluss (z.B. Bachelor of Arts, Bachelor of Laws) plus Praxis kannst Du bereits nach ca. 6 Jahren zur Steuerberaterprüfung zugelassen werden
- Exzellente Jobaussichten: 75% der Kanzleien finden nicht genügend Nachwuchs – beste Chancen für Absolventen
Du möchtest Steuern studieren? Das ist eine kluge Entscheidung in einer Zeit, in der die Steuerbranche händeringend nach qualifizierten Nachwuchskräften sucht. Als Steuerberaterin bei Taxperten weiß ich nur zu gut, wie gefragt Absolventen mit steuerlichem Hintergrund sind. In diesem Guide erfährst Du alles über die verschiedenen Studienwege, Voraussetzungen und Karrierechancen – mit besonderem Blick auf die Situation in Deutschland.
Studium Steuern in Deutschland – Studiengänge im Überblick
Die Frage “Wie kann man Steuern studieren?” lässt sich auf verschiedene Weise beantworten. Du hast grundsätzlich zwei akademische Wege. Die Wahl der passenden Studienform – ob dual, Fernstudium oder klassisches Vollzeitstudium – ist dabei entscheidend. Die Unterrichtssprache ist meist Deutsch, was insbesondere für internationale Bewerber relevant ist (Nachweis z.B. auf C1-Niveau erforderlich). Die Regelstudienzeit für einen Bachelor-Studiengang beträgt in der Regel 6 Semester. Der Studienbeginn ist häufig zum Wintersemester möglich.
Klassische Studienfächer: BWL, VWL oder Jura vermitteln eine breite Grundlage, in der steuerliche Themen als wichtiger Baustein behandelt werden. Typische Studienabschlüsse sind der Bachelor of Arts oder der Bachelor of Laws (LL.B.), die eine zentrale Rolle für den Berufseinstieg in steuerrelevante Bereiche spielen. Diese generalistischen Abschlüsse bieten berufliche Flexibilität und qualifizieren ebenfalls für die Steuerberaterlaufbahn.
Spezialisierte Steuer-Studiengänge: Programme wie Steuerlehre, Taxation oder Steuerrecht fokussieren von Beginn an auf steuerrechtliche und finanzwirtschaftliche Fragen. Laut StudyCheck werden bundesweit rund 400 Studiengänge in Finanzen und Steuern angeboten. Die Inhalte dieser Studiengänge umfassen verschiedene Schwerpunkte wie Bilanzierung, Besteuerung, Finanzmanagement, Statistik, Wirtschaftsmathematik, Unternehmensbewertung sowie betriebswirtschaftliche und wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen. Studierende erwerben fundierte Kenntnisse in unterschiedlichen Fachgebieten und Bereichen, die für die spätere Tätigkeit in der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung oder im Finanzwesen relevant sind.
Ein spezialisiertes Steuer-Studium vermittelt ab dem ersten Semester fundiertes Wissen in steuerrechtlichen Fragen. Die Hochschulrektorenkonferenz listet derzeit über 20 Bachelor- und Masterprogramme allein mit dem Titel “Steuerrecht/Taxation” in Deutschland. Das Studienkonzept ist meist modular, praxisnah und individuell anpassbar gestaltet, sodass die Studierenden optimal auf die vielfältigen Aufgaben im späteren Berufsleben vorbereitet werden. Der Studienabschluss ist eine wichtige Voraussetzung für den Einstieg in steuernahe Berufe und eröffnet zahlreiche Karrieremöglichkeiten. Das Studium bereitet gezielt auf Aufgaben wie Kontrolle, Analyse, Beratung und Prüfungen in den genannten Fachgebieten vor.
Zulassung ohne Hürden
Ein großer Vorteil für Studieninteressierte: Viele Steuer-Studiengänge sind zulassungsfrei. Meistens gibt es keinen NC (Numerus Clausus). An staatlichen Hochschulen genügt meist die (Fach-)Hochschulreife und gegebenenfalls ein Vorpraktikum.
Die Unterrichtssprache ist in der Regel Deutsch. Internationale Bewerber müssen daher ausreichende Deutschkenntnisse, in der Regel auf dem Niveau C1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (CEFR), nachweisen.
Der Studienbeginn ist meist zum Wintersemester möglich. Die Regelstudienzeit für den Bachelor-Studiengang beträgt in der Regel 6 Semester.

Voraussetzungen, Praxis und Wege zum Steuerberater-Examen
Um in Deutschland Steuerberater zu werden, reicht das Studium allein nicht aus. Der Studienabschluss spielt jedoch eine zentrale Rolle, da er eine wichtige Voraussetzung für die Zulassung zum Steuerberaterexamen ist. Das Studium bereitet gezielt auf die vielfältigen Aufgaben im späteren Berufsleben vor und vermittelt praxisnahe Kenntnisse, die für den Einstieg in verschiedene Branchen oder eine selbstständige Tätigkeit im Berufsleben relevant sind. Es folgt das anspruchsvolle Steuerberater-Examen. Die gesetzlichen Zulassungsvoraussetzungen sind im Steuerberatungsgesetz geregelt:
Akademischer Weg
Mit einem wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Studium plus 2-3 Jahre Berufspraxis kannst Du zur Prüfung zugelassen werden. Die Dauer richtet sich nach der Studienlänge:
- Bachelor (3 Jahre) + 3 Jahre Praxis = ca. 6 Jahre bis zur Prüfung
- Master + 2 Jahre Praxis = ca. 5-6 Jahre insgesamt
Laut Ausbildung.de wählen etwa 60% der Steuerberaterinnen den akademischen Weg.
Berufspraktischer Weg
Ohne Studium ist eine kaufmännische Ausbildung (meist Steuerfachangestellte) plus 7-10 Jahre Berufserfahrung erforderlich. Laut Studyflix dauert dieser Weg mindestens 10 Jahre nach Ausbildungsbeginn.
Duales Studium als Kombination
Eine interessante Alternative bietet das duale Studium Steuern. Hier absolvierst Du parallel ein Hochschulstudium und die Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Nach etwa 3,5 Jahren hast Du sowohl Bachelor als auch Berufsausbildung – und bereits wertvolle Praxiserfahrung gesammelt.
Studieninhalte: Was lernt man im Steuer-Studium?
Steuer-Studiengänge verbinden Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft und vermitteln grundlegende Inhalte und Grundlagen des Studiums, die für eine Karriere im Steuerwesen unerlässlich sind. Typische Module umfassen:
- Steuerlehre: Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer, Besteuerung
- Steuerrecht: Abgabenordnung, Bilanzrecht, internationales Steuerrecht
- BWL: Jahresabschlusserstellung, Kostenrechnung, Unternehmensführung, Bilanzierung, Finanzmanagement, Unternehmensbewertung
- Rechnungslegung und Prüfungswesen
- Statistik und Wirtschaftsmathematik

Das Studium deckt verschiedene Fachgebiete und Bereiche wie Betriebswirtschaft, Steuerrecht und Finanzmanagement ab. Die vermittelten Kenntnisse spielen eine zentrale Rolle für die späteren Aufgaben im Berufsleben, insbesondere in den Bereichen Controlling, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung.
Mathematik und IT-Kenntnisse
Die Mathematik hält sich in Grenzen – wichtiger sind analytische Fähigkeiten und logisches Denken. Statistik und Wirtschaftsmathematik sind jedoch zentrale Bestandteile des Studiums und werden benötigt, um steuerliche Fragestellungen fundiert analysieren zu können. Zunehmend bedeutsam werden IT-Kenntnisse: Viele Studiengänge lehren heute digitale Buchführung, Steuersoftware oder Datenanalyse.
Soft Skills für den Beratungsberuf
Da Steuerberatung ein beratender Beruf ist, sind auch Kommunikationsfähigkeit und Mandantenorientierung wichtig. StudyCheck betont: "Eine Voraussetzung ist, dass Du Dir in Deiner Berufswahl sicher bist, da das Berufsbild nach dem Studium recht festgelegt ist."
Finanzierung und Förderung: So gelingt das Steuer-Studium
Ein Studium im Bereich Steuern und Wirtschaftsprüfung eröffnet nicht nur spannende Karrierewege, sondern stellt Studierende auch vor finanzielle Herausforderungen. Damit der Einstieg in den Bachelor-Studiengang Steuerwesen (B.A.) an einer Hochschule gelingt, ist eine durchdachte Finanzierung entscheidend. Glücklicherweise gibt es in Deutschland zahlreiche Möglichkeiten, das Steuer-Studium zu finanzieren und gezielt Förderungen zu nutzen.
Berufsaussichten in der Steuerbranche
Die Karrierechancen für Steuerabsolventen sind derzeit exzellent. Der Studienabschluss spielt eine zentrale Rolle für den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben und qualifiziert Absolventen, verantwortungsvolle Aufgaben in verschiedenen Bereichen und Fachgebieten von Unternehmen zu übernehmen. Eine Studie des ifo-Instituts ergab, dass 75% der Unternehmen im Bereich Steuerberatung keine ausreichend qualifizierten Bewerber finden.
Vielfältige Karrierewege
Mit einem Steuerstudium stehen Dir verschiedene Optionen offen:
- Steuerberatung & Wirtschaftsprüfung: Klassischer Einstieg in einer Kanzlei mit Aufstiegsmöglichkeiten zum Partner
- Unternehmenskarriere: Tax Manager in Industrie und Handel
- Öffentlicher Dienst: Finanzamt oder Finanzverwaltung
- Wissenschaft & Lehre: Mit entsprechender Promotion
Absolventen sind in unterschiedlichen Fachgebieten und Bereichen wie Steuern, Wirtschaftsprüfung, Recht sowie im Finanzmanagement eines Unternehmens gefragt und können vielfältige Aufgaben in verschiedenen Unternehmensbereichen übernehmen.
Steuer-Studium in Thüringen und Bayern – regionale Einblicke
Bayern: Vielfalt und starker Arbeitsmarkt
Bayern verfügt über eine dichte Hochschullandschaft mit 26 relevanten Hochschulen. Spezielle Steuer-Studiengänge bieten etwa:
- Hochschule München (Betriebliche Steuerlehre, M.A.)
- TH Nürnberg (Steuerberatung, M.A.)
- Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Taxation, M.A.)
Der bayerische Arbeitsmarkt ist attraktiv: Alle Big Four haben Niederlassungen in München, dazu kommen große Steuerberatungs-Allianzen. Die Arbeitslosenquote ist sehr niedrig.
Herausforderung: München gehört zu den teuersten Städten Deutschlands. Alternativen wie Augsburg, Regensburg oder Nürnberg bieten ähnliche Karrierechancen bei moderaten Kosten.
Thüringen: Klein aber fein
Thüringen bietet weniger spezialisierte Steuer-Studiengänge, punktet aber mit geringen Lebenshaltungskosten und guter Lebensqualität. Die Hochschule Schmalkalden hat einen berufsbegleitenden Masterstudiengang Steuerrecht und Steuerlehre.

Internationale Entwicklungen und Trends (D-A-CH und global)
Die Steuerwelt wird zunehmend internationaler und digitaler. Internationalisierung zeigt sich in speziellen Angeboten wie dem MBA International Taxation an der Universität Freiburg – einzigartig in Deutschland.
D-A-CH-Vergleich
In Österreich und der Schweiz verläuft die Qualifikation zum Steuerberater ähnlich wie in Deutschland. Beide Länder verzeichnen ebenfalls einen Nachwuchsmangel in der Steuerberatung. Für Studierende bedeutet das Chancen auf Auslandseinsätze, da die Grundausbildung vergleichbar ist.
Digitalisierung & Tax Tech
Weltweit hält die Digitalisierung Einzug in die Steuerwelt. Hochschulen passen die Lehrpläne an: In Deutschland integrieren Fachhochschulen Seminare zu DATEV-Software und Automatisierung im Rechnungswesen. Schweizer Fachhochschulen bieten Zertifikatskurse in "Digital Accounting & Tax" an.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Steuer-Studium
Was muss man studieren, um Steuerberater zu werden?
Es gibt kein festgelegtes Studienfach. Geeignet sind betriebswirtschaftliche oder rechtswissenschaftliche Studiengänge mit steuerlichem Bezug – etwa BWL, VWL, Jura oder spezialisierte Taxation-Studiengänge. Wichtig ist, dass der Abschluss wirtschafts- oder rechtswissenschaftlich ausgerichtet ist.
Kann man Steuerberater ohne Studium werden?
Ja, aber der Weg ist länger. Du benötigst eine Ausbildung (idealerweise Steuerfachangestellte) und anschließend mindestens viele Jahre Berufserfahrung im Steuerwesen.
Wie lange dauert der Weg zum Steuerberater?
Mit Studium: etwa 6-7 Jahre ab Studienbeginn (Bachelor 3 Jahre + 3 Jahre Berufspraxis). Ohne Studium: mindestens 9-13 Jahre (Ausbildung 3 Jahre + 6-10 Jahre Berufspraxis).
Ist die Steuerberaterprüfung sehr schwer?
Ja, sie gilt als eine der schwierigsten Examina in Deutschland. Die Durchfallquote liegt meist bei etwa 50%. Das Examen besteht aus drei sechsstündigen Klausuren und einer mündlichen Prüfung. Eine gründliche Vorbereitung ist unabdingbar.
Fazit
Steuern studieren eröffnet hervorragende Karriereperspektiven in einer krisensicheren Branche. Ob über klassische BWL-Studiengänge oder spezialisierte Steuer-Programme – der Fachkräftemangel sorgt für beste Jobaussichten und attraktive Gehälter. Mit der richtigen Vorbereitung und Motivation steht einer erfolgreichen Laufbahn in der Steuerberatung nichts im Wege.


