
Auf einen Blick:
- Beide Wege sind möglich: Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Qualifikation als Steuerberater – sowohl über ein Hochschulstudium als auch über eine Berufsausbildung kannst Du Steuerberater werden
- Zeitlicher Unterschied: Studienkandidaten benötigen etwa 5-7 Jahre, Ausbildungskandidaten 9-11 Jahre bis zur Prüfungszulassung
- Finanzielle Aspekte: Ausbildung bedeutet frühe Vergütung, Studium höhere Anfangsinvestition
- Karrierechancen: Beide Wege führen zum gleichen Ziel – dem anspruchsvollen Steuerberaterexamen
- Fachkräftemangel: Die Branche sucht händeringend qualifizierten Nachwuchs
Der Beruf des Steuerberaters gilt als attraktiv – spannende Aufgaben, hohes Ansehen und ein überdurchschnittliches Gehalt. Darüber hinaus bieten sich vielfältige berufsbezogene Perspektiven und Karrierechancen in diesem Bereich. Kein Wunder, dass ambitionierte Talente Steuerberater werden wollen. Doch gleich zu Beginn stellt sich die entscheidende Frage: Studium oder Ausbildung – welcher Weg ist der beste?
Diese Frage beschäftigt Abiturienten, die vor der Studienwahl stehen, steueraffine Quereinsteiger, die sich umorientieren möchten, und bereits tätige Fachkräfte gleichermaßen. In diesem umfassenden Ratgeber findest Du alles Wissenswerte rund um den Beruf des Steuerberaters und erhältst alle wichtigen Informationen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen – mit aktuellen Daten, Erfahrungsberichten und praktischen Tipps aus meiner langjährigen Praxis in der Steuerberatung.
Studium oder Ausbildung – Dein Weg zum Steuerberater im Überblick
Bevor wir ins Detail gehen, hier ein kurzer Überblick über beide Karrierewege: Es stehen verschiedene Ausbildungen und Studiengänge zur Auswahl, um Steuerberater zu werden. Je nach persönlicher Richtung und Interessen kann man den passenden Weg wählen.

Weg über Ausbildung: Start mit einer dualen Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten (3 Jahre). Anschließend Berufspraxis sammeln (i. d. R. 6–8 Jahre, je nach Weiterbildung), bevor die Steuerberaterprüfung absolviert werden darf. Vorteil: Du verdienst von Anfang an und sammelst früh Praxiserfahrung. Nachteil: Insgesamt länger bis zum Titel „Steuerberater” (mind. ~9 Jahre).
Weg über Studium: Abschluss eines wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Studiums (Bachelor 6–8 Semester, evtl. Master), wobei die Richtung des Studiums – etwa wirtschaftswissenschaftlich oder juristisch – entscheidend ist. Danach mindestens 2–3 Jahre Berufserfahrung im Steuerbereich. Vorteil: Schneller zur Prüfung (frühestens ~5–6 Jahre gesamt), breitere theoretische Basis, oft bessere Einstiegschancen in größere Firmen. Nachteil: Studienkosten, zunächst geringeres Einkommen und rein theoretische Ausbildungsphasen.
Beide Wege enden letztlich gleich: mit dem anspruchsvollen Steuerberaterexamen, das alle Kandidaten bestehen müssen. Laut Bundessteuerberaterkammer wählen mehr als 60 % der angehenden Steuerberater inzwischen den Hochschulweg, doch der Ausbildungsweg ist ebenso etabliert und erfolgreich – erfordert nur etwas mehr Geduld.

Voraussetzungen, Dauer und Prüfung: Studium vs. Ausbildung zum Steuerberater
Formale Voraussetzungen
Unabhängig vom Weg gelten in Deutschland klare Zulassungsvoraussetzungen für die Steuerberaterprüfung, geregelt durch das Steuerberatergesetz.
Mit Hochschulstudium: Abschluss in BWL, VWL, Jura oder vergleichbarer Fachrichtung (Bachelor oder Master). Praxiszeit: Bei Bachelor (≤ 8 Semester) mind. 3 Jahre, bei Master (≥ 8 Semester Regelstudienzeit) 2 Jahre praktische Arbeit im Steuerbereich, wie die Bundessteuerberaterkammer festlegt.
Mit beruflicher Ausbildung: Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung – typischerweise Steuerfachangestellte/r – und anschließend 8 Jahre Berufspraxis auf dem Gebiet der Steuern. Mit Fortbildung zum Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter verkürzt sich die erforderliche Praxis auf 6 Jahre, wie das Steuerberatergesetz vorsieht.
Dauer bis zum Steuerberaterexamen
Insgesamt benötigen Studiumskandidaten i. d. R. 5–7 Jahre (Studium + Praxis) bis sie zur Prüfung antreten dürfen. Ausbildungskandidaten brauchen 9–11 Jahre (Lehre + Praxis).
Ein besonderer Weg ist das duale Studium Steuern, das beides kombiniert – Bachelor-Abschluss und parallel den Abschluss als Steuerfachangestellter nach 3 Jahren. Solche Programme ermöglichen es, Studium und Praxis gleichzeitig zu absolvieren.
Die Steuerberaterprüfung
Beide Wege gipfeln in der staatlichen Steuerberaterprüfung – eine der schwierigsten Prüfungen Deutschlands mit Durchfallquoten um 50–60 %. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen: einem schriftlichen Teil mit drei Klausuren à 6 Stunden, die jährlich im Oktober stattfinden, und einem mündlichen Teil, der Anfang des Folgejahres abgelegt wird. Für das Bestehen sind umfangreiche Kenntnisse im Steuerrechts sowie fundierte rechtliche Kenntnisse erforderlich.
Die meisten Kandidaten bereiten sich 12+ Monate in Intensivkursen vor. Mit konsequenter Vorbereitung ist die Hürde zu schaffen – jährlich bestehen laut Bundessteuerberaterkammer bundesweit mehrere tausend Kandidaten ihr Examen.
Karrierevergleich: Ausbildung vs. Studium – Vor- & Nachteile im Detail
Weg 1: Ausbildung zum Steuerfachangestellten (praxisnah starten)
Ablauf: Du beginnst mit ~18–19 Jahren eine duale Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten (3 Jahre). Schon mit mittlerer Reife möglich, Abitur erhöht die Chancen. In dieser Zeit arbeitest Du in einer Steuerkanzlei und besuchst die Berufsschule.
Vergütung: Azubis verdienen laut Steuerberaterkammer ca. 1.000–1.100 € im 1. Lehrjahr, steigend bis ~1.200–1.300 € im 3. Jahr.
Nach der Lehre bist Du Steuerfachangestellte/r – ein Beruf mit solider Perspektive. Viele arbeiten einige Jahre, um Erfahrung zu sammeln. Karrierechancen: Weiterbildung zum Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter verkürzt den Weg zum Steuerberaterexamen von 8 auf 6 Praxisjahre und bringt Gehaltssprünge auf ~45–55 T€ Jahresgehalt.
Pro: Bereits in jungen Jahren praktische Erfahrung und finanziell unabhängig; intensives Verständnis der Arbeitsabläufe in Kanzleien.
Contra: Lange Wartezeit bis man selbst Steuerberater werden darf (mindestens ~6 weitere Berufsjahre).
Finanziell: Ein Vorteil ist die frühe Vergütung. Allerdings liegen die Einstiegsgehälter nach Ausbildung oft deutlich niedriger als nach einem Studium: laut Bundesagentur für Arbeit ca. 3.300 € brutto/Monat für Steuerfachangestellte vs. ~4.500 € bei Uni-Absolventen nach StepStone Gehaltsreport.
Weg 2: Akademisches Studium (theoretisches Fundament, schneller zum Examen)
Ablauf: Typischerweise entscheidet man sich für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre oder Rechtswissenschaft mit steuerlichem Schwerpunkt. Ein Bachelor dauert meist 6 Semester, ein Master weitere ~4 Semester.
Nach dem Studium steigt man als Steuerassistent/in in einer Kanzlei ein. Schon nach 2–3 Jahren Berufspraxis darf man sich für die Steuerberaterprüfung anmelden.
Pro: Du erreichst das Berufsziel „Steuerberater" schneller – oft mit ~27–30 Jahren. Zudem eröffnen Studium und Steuerberaterexamen zusammen den Zugang zu weiteren Karrieren, z. B. Wirtschaftsprüfer. Das Gehalt ist laut Karriereportalen i. d. R. höher: Einsteiger mit Bachelor liegen bei ~3.800–4.500 €/Monat.
Contra: Ein Studium erfordert eine größere Anfangsinvestition – mindestens 3–4 Jahre verdient man nichts. Nicht jeder lernt gerne rein theoretisch; wer praxisorientiert ist, kann im Studium frustriert sein.
Alternative Ausbildungsmöglichkeiten im Steuerwesen
Das Steuerwesen bietet zahlreiche Wege, um sich für den Beruf des Steuerberaters zu qualifizieren – weit über die klassische Ausbildung oder das Hochschulstudium hinaus. Wer sich für eine praxisnahe Ausbildung interessiert, startet häufig mit der Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Diese dauert in der Regel drei Jahre und vermittelt fundierte Kenntnisse im Steuerrecht, Rechnungswesen und in der Mandantenbetreuung. Nach einigen Jahren Berufserfahrung eröffnet sich die Möglichkeit, sich zum Steuerfachwirt weiterzubilden. Diese Weiterbildung vertieft das Wissen im Steuerrecht und bereitet gezielt auf anspruchsvollere Aufgaben in der Steuerberatung vor – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Steuerberaterexamen.
Für alle, die Theorie und Praxis optimal verbinden möchten, ist das duale Studium im Steuerwesen eine attraktive Option. Hier werden ein anerkannter Bachelor-Abschluss und die Ausbildung zum Steuerfachangestellten parallel absolviert. So sammelst du bereits während des Studiums wertvolle Berufserfahrung und bist bestens auf die Anforderungen im Steuerberuf vorbereitet.
Auch ein klassisches Hochschulstudium in einem steuerwissenschaftlichen Studiengang – etwa BWL, VWL oder Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Steuern – ist eine solide Grundlage. Je nach Studiengang dauert das Studium drei bis fünf Jahre. Nach dem Abschluss und einigen Jahren Berufserfahrung im Steuerbereich kannst du dich gezielt auf die Steuerberaterprüfung vorbereiten.
Egal, für welchen Weg du dich entscheidest: Die Kombination aus fundierter Ausbildung, gezielter Weiterbildung und praktischer Erfahrung ist die beste Vorbereitung auf eine erfolgreiche Karriere als Steuerberater oder Steuerberaterin.

Was ist besser? – Persönliche Faktoren für die Entscheidung
Es gibt nicht den einen „besten” Weg – vielmehr hängt es von Dir ab: Die Wahl des passenden Studiengangs oder Ausbildungswegs ist entscheidend für Deinen späteren Karriereweg und kann maßgeblich beeinflussen, welche Voraussetzungen Du für die Steuerberaterprüfung erfüllst.
- Lerntyp: Bist Du akademisch orientiert und liebst theoretische Hintergründe? Dann fühlst Du Dich im Studium wohler. Bist Du eher praktisch veranlagt und willst schnell ins Doing? Dann passt die Ausbildung.
- Zeit vs. Geld: Das Studium ist der Zeitsparer, aber Du hast in der Zwischenzeit kein volles Gehalt. Die Ausbildung ist der Geldverdiener, braucht aber mehr Jahre bis zum Examen.
- Karrierepläne: Wer in eine große Beratung will, dem öffnet ein Hochschulabschluss oft mehr Türen. Wer als Steuerfachwirt glücklich ist, fährt mit der Ausbildungsschiene gut.
Das Studium liefert Breite und Schnelligkeit, die Ausbildung Tiefe und Praxiserfahrung. Beide können zum Beruf Steuerberater führen – am Ende zählt Deine Motivation.

Zielgruppen-Perspektive: Welcher Weg für wen?
Schüler & Abiturienten: direkt nach der Schule ins Steuerwesen
Motivation: Junge Menschen mit Abitur, die Interesse an Wirtschaft und Recht haben. Die Frage: „Lohnt sich ein Studium finanziell, oder steige ich lieber früh ins Berufsleben ein?"
Empfehlung: Abiturienten mit guter akademischer Leistung und Lust auf Theorie sollten das Studium erwägen. Wer jedoch praxisorientiert ist, kann mit der Steuerkanzlei Ausbildung beginnen. Man ist mit ~21 fertig und hat immer noch die Möglichkeit, später ein berufsbegleitendes Studium draufzusetzen.
Quereinsteiger & Berufsumsteiger: neue Chancen im Steuerwesen
Motivation: Personen aus anderen kaufmännischen Berufen oder mit fachfremdem Studium, die die Steuerberatung als attraktives Feld entdecken.
Ist Quereinstieg möglich? Ja, durchaus. Die Steuerbranche öffnet sich aufgrund des Fachkräftemangels zunehmend für Quereinsteiger. Ein Betriebswirt oder Jurist kann in einer Steuerberatung anfangen und parallel steuerliche Kenntnisse aufbauen.
Praxis-Tipp: Viele Quereinsteiger nutzen Fernlehrgänge oder Abendkurse, um sich neben dem Job auf die Steuerberaterprüfung vorzubereiten.
Fachkräfte im Steuerwesen: der nächste Karriereschritt
Motivation: Bereits im Steuerbereich tätige Fachkräfte – z. B. Steuerfachangestellte, Steuerfachwirte – die den Sprung zum Steuerberater wagen möchten.
Strategie: Für diese Gruppe ist der Königsweg oft klar: Weiterbildung berufsbegleitend. Viele machen zunächst den Steuerfachwirt, um sich an den Lernaufwand zu gewöhnen. Danach folgt die Steuerberaterprüfung.
Unterstützung durch Arbeitgeber: Gute Steuerkanzleien fördern ihre eigenen Leute. Bei Taxperten beispielsweise werden Mitarbeiter aktiv bei der Vorbereitung unterstützt, inkl. flexibler Arbeitszeitmodelle während der Lernphase.
Karrierechancen & Markt: Lohnt sich der Weg zum Steuerberater?
Attraktive Gehälter
Steuerberater gehören zu den Top-Verdienern unter den kaufmännischen Berufen.
Mit 5–10 Jahren Erfahrung sind 75.000-95.000 € realistisch. Selbständige Steuerberater, die einen guten Mandantenstamm aufbauen, erzielen monatliche Umsätze von 6.000 bis 12.000 € und mehr.
Karrierechancen & Sicherheit
Die Nachfrage nach Steuerexperten ist in Deutschland kontinuierlich hoch. Das komplexe Steuerrecht und ständige Gesetzesänderungen sorgen dafür, dass Privatpersonen und Unternehmen dauerhaft Beratung brauchen.
Fachkräftemangel: Ein wichtiger Treiber ist der Personalmangel. Laut Branchenumfrage konnten 2024 in Einzelkanzleien nur 40 % der offenen Stellen besetzt werden – qualifizierter Nachwuchs fehlt. Das heißt: Steuerberater werden händeringend gebraucht.
Die Vorbereitung auf das Examen ist nicht nur eine zeitliche, sondern auch eine erhebliche finanzielle Investition. Die Gesamtkosten setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen:
Offizielle Prüfungsgebühren:
- Zulassungsgebühr: 200 €
- Prüfungsgebühr: 1.000 €
Vorbereitungskurse (größter Kostenblock):
- Umfassende Vollzeit-Vorbereitungskurse (3-4 Monate): 3.000 € - 5.000 €
- Berufsbegleitende Fernlehrgänge: 800 € - 1.600 €
- Intensive Klausurenkurse: ab 1.300 €
Weitere Kosten:
- Lehrmaterialien (Gesetzestexte, Kommentare): bis zu 500 €
- Verdienstausfall: Der größte indirekte Kostenfaktor - viele Kandidaten nehmen 3-5 Monate unbezahlte Freistellung
Gesamt: Die Kosten können sich auf 10.000 € bis 15.000 € summieren.
Finanzielle Unterstützung: Viele Arbeitgeber unterstützen durch Zuschüsse und bezahlte Freistellungszeiten. Sämtliche Kosten können als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden.
Der Weg zum Steuerberater ist anspruchsvoll, aber bietet exzellente Karrierechancen und Einkommen. Die Kombination aus Jobsicherheit und Gestaltungsmöglichkeiten macht den Beruf zukunftssicher.

Wo kann ich als Steuerberater arbeiten?
Als Steuerberater stehen dir zahlreiche Türen offen – und das in ganz unterschiedlichen Bereichen. Die klassische Option ist die Tätigkeit in einer Steuerberatungsgesellschaft. Hier arbeitest du entweder als angestellter Steuerberater oder kannst dich mit wachsender Berufserfahrung bis zum Partner hocharbeiten. In der Steuerberatung betreust du Mandanten aus verschiedenen Branchen, erstellst Steuererklärungen, berätst bei steuerlichen Fragen und entwickelst individuelle Steueroptimierungsstrategien.
Eine weitere Möglichkeit ist die Arbeit in der Steuerabteilung eines Unternehmens. Hier bist du als interner Steuerexperte gefragt und kümmerst dich um alle steuerlichen Belange des Unternehmens – von der laufenden Steuererklärung bis zur strategischen Steuerplanung.
Viele Steuerberater entscheiden sich auch für die Selbstständigkeit. Mit eigener Kanzlei betreust du deine eigenen Mandanten und gestaltest deinen Berufsalltag flexibel. Voraussetzung ist die Zulassung als Steuerberater und meist einige Jahre Berufserfahrung, um das nötige Know-how und ein Netzwerk aufzubauen.
Darüber hinaus gibt es Einsatzmöglichkeiten in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, bei Finanzämtern oder anderen öffentlichen Einrichtungen. Wer sich für die Lehre begeistert, kann mit entsprechender Qualifikation auch als Dozent oder Professor an einer Hochschule tätig werden und sein Wissen an die nächste Generation von Steuerexperten weitergeben.
Durch gezielte Weiterbildung und den Erwerb von Zusatzqualifikationen – etwa im Bereich Steueroptimierung, internationales Steuerrecht oder Digitalisierung – kannst du dich als Steuerberater weiter spezialisieren und deine Karrieremöglichkeiten stetig ausbauen. Das Steuerwesen bietet dir damit eine Vielzahl an Optionen, um deinen ganz persönlichen Karriereweg zu gestalten.

Trends & Zukunft: Einfluss internationaler Entwicklungen auf die Steuerberatung
Die Steuerberatungsbranche ändert sich – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Wer heute Steuerberater wird, sollte die kommenden Trends im Blick haben:
Digitalisierung & Automatisierung
Routineaufgaben wie Buchhaltung werden immer stärker von Software und KI übernommen. Laut Digitalisierungsstudien können bis zu 73% der traditionellen Aufgaben technologisch unterstützt oder automatisiert werden. In vielen Ländern werden Steuererklärungen bereits vollautomatisch erstellt. Deutschland zieht nach: Finanzbehörden setzen auf Echtzeit-Daten und elektronische Prozesse.
Für Steuerberater heißt das: Sie werden in Zukunft weniger Belege tippen, dafür mehr beraten. Die Digitalisierung in der Steuerkanzlei erfordert neue Kompetenzen:
- IT- & Digitalkompetenz: Souveräner Umgang mit Kanzleisoftware, Cloud-Lösungen und KI-Tools
- Datenanalyse: Große Datenmengen auswerten und betriebswirtschaftliche Schlüsse ziehen
- Strategische Beratung: Als "Lotse" bei Unternehmensplanung, Finanzierung und Risikomanagement agieren
- Kommunikation: Exzellente, proaktive Kundenbetreuung als Differenzierungsmerkmal
New Work & Beratung 2.0
Die junge Generation hat andere Ansprüche – Work-Life-Balance, moderne Arbeitskultur. Kanzleien weltweit passen sich an: Remote Work, flache Hierarchien. Das Image wandelt sich: Weg vom „trockenen Zahlenschieber" hin zum ganzheitlichen Unternehmensberater.
Fachkräftemangel international
Nicht nur hierzulande fehlen Nachwuchskräfte. Auch in Österreich und der Schweiz kämpfen Kanzleien um junge Steuerberater. Für angehende Steuerberater könnte es sich lohnen, Sprachkenntnisse und Kenntnisse in ausländischen Steuersystemen zu erwerben.
New Work & Beratung 2.0
Die junge Generation hat andere Ansprüche – Work-Life-Balance, moderne Arbeitskultur. Kanzleien weltweit passen sich an: Remote Work, flache Hierarchien. Das Image wandelt sich: Weg vom „trockenen Zahlenschieber" hin zum ganzheitlichen Unternehmensberater.
Für angehende Steuerberater bedeutet das: Offenheit für Wandel und lebenslanges Lernen waren schon immer Pflicht, aber künftig kommen neue Disziplinen hinzu: IT-Kenntnisse, interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Fazit: Welcher Weg führt Dich ans Ziel
Die Quintessenz: Ob Studium oder Ausbildung – beides sind bewährte Wege, um Steuerberater zu werden. Wer schnell ins Examen möchte und gern studiert, nimmt den Hochschulweg. Wer praxisnah lernen will und finanziell unabhängiger sein möchte, startet mit einer Lehre.
Am Ende zählt, dass Du dran bleibst: Der Weg ist kein Sprint, sondern ein Marathon über mehrere Jahre. Doch die Aussichten – fachlich wie finanziell – sind hervorragend.
Taxperten als Karrierepartner
Wir bei Taxperten wissen, wie anspruchsvoll der Weg zum Steuerberater ist – und wir unterstützen Dich dabei. Viele aus unserem Team haben selbst diese Entscheidung getroffen und erfolgreich den Titel erworben.
Bei Taxperten fördern wir Mitarbeiter auf beiden Pfaden: Azubis profitieren von Rotationen in verschiedene Fachbereiche, Werkstudenten sammeln parallel zum Studium Praxis, und Berufseinsteiger erhalten einen persönlichen Mentor für die Steuerberaterprüfung.
Wir arbeiten mit renommierten Bildungspartnern zusammen oder empfehlen entsprechende Programme, um Dir eine hochwertige Ausbildung und optimale Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung zu ermöglichen.
Wenn Du auf der Suche nach einem Arbeitgeber bist, der Deine Entwicklung zum Steuerberater aktiv begleitet, dann schau gerne bei unseren Karrieremöglichkeiten vorbei.
Egal welchen Weg Du wählst, halte Dir das Ziel vor Augen – dann steht Deiner Karriere als Steuerberater nichts mehr im Wege!
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Steuerberater werden
Was für einen Abschluss braucht man, um Steuerberater zu werden?
Man benötigt entweder ein einschlägiges Studium (z. B. BWL, VWL, Jura mit Steuer-Schwerpunkt) oder eine kaufmännische Berufsausbildung als Grundvoraussetzung. Zu den anerkannten Ausbildungen und Studiengängen zählen beispielsweise duale Ausbildungen im Steuerwesen, Bachelor- und Masterstudiengänge in Steuerrecht, Wirtschaftsrecht oder Betriebswirtschaftslehre. Die Inhalte dieser Ausbildungen und Studiengänge umfassen typischerweise Steuerrecht, Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und betriebswirtschaftliche Grundlagen, um optimal auf die Steuerberaterprüfung vorzubereiten. Ein Abitur ist hilfreich, aber nicht zwingend vorgeschrieben – auch mit mittlerer Reife kann man über die Ausbildungsroute Steuerberater werden. Zusätzlich zum Abschluss muss immer eine mehrjährige Praxiszeit im Steuerbereich absolviert werden.
Wie lange dauert es, Steuerberater zu werden?
Insgesamt zwischen etwa 6 und 10 Jahren, je nach gewähltem Weg. Über ein Hochschulstudium: Bachelor (~3–4 Jahre) + 2–3 Jahre Praxis = ca. 6–7 Jahre bis zur Prüfung. Nach einem Bachelorabschluss sind in der Regel drei Jahre Berufserfahrung erforderlich, um zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden. Mit Master kann es kürzer sein. Über die Ausbildung: Lehre (3 Jahre) + 6–8 Jahre Berufserfahrung = ca. 9–11 Jahre. Durch Fortbildungen lässt sich diese Zeit verkürzen.
Kann man als Quereinsteiger Steuerberater werden?
Ja. Quereinsteiger können Steuerberater werden, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Ohne BWL-/Jura-Studium führt der Weg meist über die Praxis: zunächst eine Tätigkeit in einer Steuerkanzlei aufnehmen und parallel relevante Weiterbildungen machen. Mit genug Jahren praktischer Erfahrung im Steuerwesen kann man zur Steuerberaterprüfung zugelassen werden.
Wie schwer ist die Steuerberaterprüfung?
Die Steuerberaterprüfung gilt als eine der schwersten Prüfungen Deutschlands. Die Durchfallquote liegt oft bei 50 % und höher. Der Prüfungsstoff ist extrem umfangreich und wird in drei sechsstündigen Klausuren plus mündlicher Prüfung abgefragt. Mit strukturiertem Lernen und genügend Übung ist das Examen aber machbar – jährlich bestehen mehrere tausend Prüflinge erfolgreich.
Wie viel verdient ein Steuerberater im Durchschnitt?
Das Durchschnittsgehalt von angestellten Steuerberatern liegt bei etwa 67.000 € brutto pro Jahr. Einsteiger beginnen meist mit ~3.500–4.500 €/Monat. Mit einigen Jahren Erfahrung sind 6.000+ €/Monat realistisch. Selbstständige Steuerberater variieren stark im Einkommen – je nach Mandantenstamm können es 80.000 bis 150.000 € jährlich oder mehr sein.
Kann man Steuerberater ohne Studium werden?
Auf jeden Fall – rund 40 % der neuen Steuerberater in Deutschland kommen über den Nicht-Studium-Weg. Du brauchst eine abgeschlossene Berufsausbildung und deutlich mehr Berufserfahrung (derzeit 8 Jahre, bzw. 6 Jahre mit Fortbildung). Nach mindestens ~7–10 Jahren Praxis im Steuerbereich darfst Du zur Prüfung antreten. Wichtig: Ohne Studium ist der Lernaufwand in der Prüfungsvorbereitung genauso hoch.
Ist der Beruf des Steuerberaters zukunftssicher?
Ja, definitiv. Steuerberater werden langfristig gebraucht, weil Steuergesetze komplex bleiben und Unternehmen wie Privatleute Expertise benötigen. Trotz fortschreitender Automatisierung sehen Experten den Beruf nicht als gefährdet – der Inhalt wandelt sich eher (mehr Beratungs- und Technologie-Know-how gefragt). Zudem herrscht ein hoher Fachkräftemangel in der Branche, was die Berufschancen weiter erhöht.
Wie viel Zeit muss ich für die Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung einplanen?
Die gängige Vorbereitungszeit beträgt etwa 6 bis 12 Monate intensives Lernen. Viele Kandidaten lernen neben dem Job abends und an Wochenenden. Empfohlen wird, wöchentlich ~15–20 Stunden für das Studium der Steuergesetze einzuplanen. Wichtig ist Kontinuität: Über ein Jahr verteilt ist der Stoff besser zu bewältigen, als in letzter Minute zu büffeln.
Dieser Artikel wurde fachlich geprüft von Michaela Krause, Steuerberaterin und Geschäftsführerin bei Taxperten Deutschland Steuerberatungsgesellschaft mbH (Stand: September 2025). Alle Angaben ohne Gewähr.


